Hobby Amateurfunk


Liebe junge Freunde: Der Amateurfunk bietet unendlich viele Beschäftigungsmöglichkeiten: Wo sonst kann man z.B. Computerprogramme für die Kommunikationstechnik entwickeln und praktisch anwenden sowie selbst Funkgeräte bauen und betreiben. Man kann auch Amateurfernsehen analog und digital betreiben und über Satelliten mit anderen Funkfreunden Verbindung aufnehmen. Sportlich sind wir auch aktiv: Man kann an Funkwettbewerben, Fuchsjagden usw. per Funk teilnehmen. Schaut mal rein bei Google unter "Amateurfunk", was es so alles gibt.

Meinen beruflichen Werdegang hat der Amateurfunk ganz wesentlich beeinflusst. 1953 war ich war gerade 15 Jahre alt, als ich mich für die Rundfunktechnik zu interessieren begann. Wir waren nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Osten geflüchtet und ich hatte in unserer neuen Wohnung ein kleines eigenes Zimmer. Ich verdiente mir mein Taschengeld mit der Reparatur von Radios, meist Eigenbaugeräten, mit denen sich keine Radiowerkstatt beschäftigen wollte.

In meiner Nachbarschaft lernte ich einen Funkamateur (DJ2KR) kennen, der mich für den Amateurfunk begeistert hat. Um Funkamateur zu werden, mußte man - wie heute - eine Prüfung ablegen. Voraussetzung für die Ablegung der Prüfung waren Kenntnisse in der Technik, in der Betriebstechnik und Morsekenntnisse. Alles mußte man sich selbst beibringen. Die Technik war für mich kein Problem, das lernte man in der Oberschule (mathematischer Zweig). Die Betriebstechnik war so faszinierend, dass man sie auch schnell erlernte. Im ersten Durchlauf beim Morsen durchgefallen, habe ich dann im zweiten Ansatz zusammen mit meinem Freund Dieter (DJ3JC) die die Lizenzprüfung bestanden. Das war am 26.06.1956.

Begeistert hat mich damals die Hochfrequenztechnik so sehr, dass ich Elektrotechnik/ Elektronik studieren wollte. Mir riet man aber (Abitur 1958), Physik zu studieren, weil die Physik die Basis für die Elektronik/Hochfrequenztechnik sei. Dass ich nach meinem Physikstudium eine ganz andere berufliche Richtung eingeschlagen habe, ist ein anderes Thema. Dem Amateurfunk bin ich jedoch treu geblieben.

Nach einer langen Pause, in der ich aus beruflichen Gründen fast keine Zeit und ansonsten an meinem Wohnort in Braunschweig auch keine Möglichkeiten für die Installation einer brauchbaren Antennenanlage hatte, bin ich seit meiner Pensionierung an meinem "Außenstandort" in Salzgitter-Immendorf auf allen Kurzwellenbändern sowie auf 2 m und auf 70 cm aktiv.

Es wird behauptet, der Amateurfunk sei in der Zeit der Computer, des Internet und der Handys überholt. Das stimmt nicht - im Gegenteil: Dank der Computertechnik bietet der Amateurfunk heute viel mehr - digitale Betriebstechniken, DX-Cluster, Packet, ATV usw. (Sucht im Internet nach den Stichworten). Ohne Computerunterstützung ist heute die Teilnahme an einem Funkwettbewerb, bei dem hunderte von Verbindungen geloggt werden, nicht mehr denkbar. Natürlich kann ich mit dem Handy überall hin telefonieren, aber es ist doch etwas ganz anderes auf der Kurzwelle mit Funkstationen an beliebigen Standorten weltweit zu sprechen, vom Südpol bis zu Schiffen im Atlantik und dem Freund nebenan.

Heute ist es viel einfacher, Funkamateur zu werden. Morsekenntnisse sind nicht mehr erforderlich. Es gibt Kurse, um die nötigen Voraussetzungen für die Ablegung der Prüfung zu erlernen.

Wer Interesse an diesem schönen Hobby hat, kann sich gern an mich wenden.

Dr. Eckart Viehl
DJ3JD
Vorsitzender des DARC-Ortsverbandes H03

Zur Homepage: www.dj3jd.eu

Zuletzt geändert: 11.03.2012