INTERRADIO 2004 Der "Fritter" auf dem Stand des OV H03 auf der INTERRADIO 2004 - Funkempfang wie vor 100 Jahren auf der Interradio - Fritter waren die ersten funktionsfähigen Empfangs-Detektoren für hochfrequente Wellen. In einem Glasröhrchen befindet sich zwischen zwei Metallkolben Feilspäne aus Silber, die durch Oxidation auf der Oberfäche für geringe Spannungen zwischen den Kolben nichtleitend ist. Treten hochfrequente Wellen auf die Kontakte der Feilspäne, so sinkt der Widerstand plötzlich stark ab. Es fließt ein Strom, der z. B. ein Relais erregen kann. Die Metallteilchen "fritten" aneinander. Eine leichte Erschütterung hebt den Kontakt wieder auf. Der Fritter ist also kein Gleichrichter, sondern ein Schalter.
Der wohl spektakulärste Einsatz des Fritters war die Überbrückung des Atlantiks per Funk, als Marconi 1901 in Neufundland die Signale aus dem 3450 km entfernten Cornwall mit einem Fritter empfangen konnte. Wenige Jahre später löste der Halbleiterdetektor den Fritter als Empfangsdetektor hochfrequenter Wellen ab und der Fritter verlor an Bedeutung. Einen Fritter nachzubauen ist eine physikalisch-technische Herausforderung, die erst nach vielen Experimenten erfolgreich war. Helmut Kern lieferte die theoretischen Grundlagen, Krystian Kryska setzte sie in die Praxis um. Es entstand ein Bauteil neu, das entscheidend zur Entwicklung der Nachrichtentechnik beigetragen hat.
Das rechte Bild zeigt den Fritterempfänger. Die empfangenen Hochfrequenzschwingungen werden in einem auf eine Wellenlänge von 6 m abgestimmten Schwingkreis empfangen und schalten den Fritter durch, dessen Stromfluß durch den Klingelhammer immer wieder unterbrochen wird. So lassen sich Telegraphiesignale übertragen.
Zuletzt geändert: 31.10.2006 |