Wloclawek, Besuch in der Schule für Elektrotechnik

Wloclawek, wo liegt das?

Fährt man von Braunschweig - der A2 folgend - über die polnische Grenze bis an die Weichsel, insgesamt 720 km weit, so erreicht man Wloclawek. Das ist die Heimatstadt von GFGF-Mitglied Krystian Kryska. Er hat noch heute intensive Kontakte nach Wloclawek über einen seiner früheren Schüler, Tadeusz Chojecki, der heute Lehrer an der "Zespol Szkol Elektrycznych" ist. Das ist eine staatliche Elektrotechnik-Fachschule mit etwa 700 Schülern. Homepage der Schule: www.zsel.edu.pl

Zusammen mit GFGF-Mitglied Dipl.-Ing. Helmut Kern und Thomas v. Grote, Distriktsvorsitzender des Deutschen Amateur-Radio Clubs mit Rufzeichen DB6OE, besuchte Kystian Kryska am 23. November 2006 die Schule zu einem Informationsaustausch. Am Vormittag empfing der Direktor der Schule, Piotr Czlapinski, die Delegation. Gesprächsthemen waren die Schulsysteme in der Bundesrepublik Deutschland und ein möglicher Gegenbesuch polnischer Schüler in Deutschland.

Begrüßungsgespräch. Von links: Krystian Kryska, Tadeusz Chojecki, Thomas v. Grote, Helmut Kern, Piotr Czlapinski; Im Vordergrund zwei Dolmetscherinnen.

Danach begann der Unterricht vor 60 Schülern der 11. und 12. Klasse (Abiturklasse) der Schule. Aufmerksam beobachtete eine Vertreterin des Kultusministeriums die Veranstaltung (rechts neben Krystin Kryska).

Nach einleitenden Worten des Direktors zeigte Thomas v. Grote ein Kurzporträt der Stadt Braunschweig und der dortigen Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, PTB. Es folgte sein Vortrag mit dem Thema „Von Winkertelegrafen bis ISDN“, der von zwei Deutschlehrerinnen übersetzt wurde.

Weniger Worte waren nötig zum Verständnis des Vortrages von Helmut Kern über die Sende- und Empfangsanlage - "System Braun" -, aus der Zeit um 1900. Gesendet wird mit einem Löschfunkensender, empfangen mit einem Fritter. Die originalgetreu nachgebaute Apparatur erklärte sich mit Unterstützung der Sprachkenntnisse von Krystian Kryska fast von selbst. Übertragen wurden akustische Morsezeichen. Um nicht den Eindruck von Zauberei zu erwecken, wurden zwei Schüler an die Morsetaste gebeten, um das Experiment zu wiederholen.

Die Schüler konnten sich auf die Vorträge nicht vorbereiten. Die Themen waren ihnen vorher nicht genannt worden. Trotzdem war der Kenntnisstand der Schüler über die Themen sehr gut. Thomas v. Grote konnte das feststellen, als er Schüler zur Erläuterung an die Tafel bat. Über Marconi, den Fritter und die damaligen Techniken waren sie erstaunlich gut informiert. Helmut Kern und Thomas v. Grote übergaben den Schülern umfangreiche Lernmittel. Übrigens kannten einige auch das Morsealphabet.

Fragen nach Studienplätzen in der Bundesrepublik und Praktikumsmöglichkeiten aus der Schülerreihe beendeten den ereignisreichen Vormittag. Ein Rundgang durch die Schule vermittelte einen Eindruck über den hohen technischen Standard der Ausbildung. Mit der Besichtigung der schalttechnischen-Einrichtungen, Steckfeldern zur Simulation von elektrischen Schaltungen, einem Hochspannungsprüfraum, einer Experimentierklasse mit E-Motoren und einigen von der EU unterstützten PC-Räumen (es wurde MS-Professionell und Office 2003 gelehrt), endete der Rundgang.

Wenngleich die Umgebung den Charm der 50/60ziger Jahre vermittelte, so war des hohe Niveau der Ausbildung zu spüren. Dort werden Menschen auf hochqualifizierte Berufe vorbereitet. Zum Dank überreichten die Schüler zum Schluß den Referenten Blumensträuße:

Beide Seiten versicherten den Kontakt weiter auszubauen. Ein Ausflug nach Thorn (Kopernikusstadt) Warschau, Posen und persönliche Begegnungen rundeten den interessanten Besuch ab.

Die Veranstaltung fand Niederschlag in den Medien. Die lokale Presse berichtete und auch das lokale Fernsehen.

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Zuletzt geändert: 29.01.2015