Mitgliederversammlung 2013 der GFGF in Berlin

Vom 24.-26. Mai 2013 fand in Berlin die Mitgliederversammlung 2013 der GFGF e.V. statt. Neuwahlen gab es nicht.Tagungsort war der "Industriesalon Schöneweide" (4.Bild). Schöneweide war einer der größten Industristandorte Europas.Hier begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Aufstieg Berlins zur Metropole der Elektrotechnik. 1920 begann die AEG mit der Errichtung eines Transformatorenwerkes. Schöneweide war auch die Geburtsstätte der Liebenröhre. Zur Zeit der DDR wurden im "Werk für Fernsehelektronik" Radio- und Fernsehröhren sowie Senderöhren hergestellt. Nach der Wende wurde die Produktion eingestellt.

Ingo Pötschke leitete - wie immer - die Versammlung souverän. Neben den üblichen Vereinsthemen stellte Webmaster Dirk Becker das GFGF-Forum vor und Ingo Pötschke sprach einen Dauerbrenner an: Was geschieht mit den Sammlungen verstorbener Sammler. Das Ergebnis ist eindeutig. Es ist nicht möglich, die Sammlungen von Mitgliedern zu übernehmen. Das scheitert insbesondere an den Mietpreisen für Lagerräume und einem Trägerverein, der das erforderliche Personal stellen müsste. Es schloss sich eine Diskussion darüber an, was ein Museum leisten muss und was eine Sammlung ist.

Der Industriesalon hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Geschichte der großen Industriebetriebe in Schöneweide zu erforschen und darzustellen. Das Ausstellungsprojekt wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Als Samsung 2009 die Immobilie "besenrein" verkaufen wollte, drohte die Sammlung im Müllcontainer zu landen. Das war die Geburtsstunde des Industriesalons: Dem Verein gelang es, die Zeugnisse der inzwischen zusammengebrochenen Industrieproduktion zu retten und in eine nahegelegene Industriehalle umzulagern. Hier hat der Besucher nun Gelegenheit, einen Einblick in die komplizierten Fertigungsprozesse in die Fertigung einer Elektronenröhren zu gewinnen.

Auf den folgenden Arbeitsplätzen wurden Senderöhren von Hand gefertigt. Die Arbeitsplätze sind grundsätzlich betriebsbereit. Man könnte wieder Röhren fertigen, vielleicht die VY2...

Eine Bildröhre erregte besondere Aufmerksamkeit. Es war ein Prototyp einer Farbbildröhre, mit der die DDR auf dem Weltmarkt ganz vorn gewesen wäre. Es kam aber nicht zur Serienfertigung.

In den Sitzungspausen wurden wir gut bewirtet. Auf dem Flohmarkt wurde allerdings nur wenig angeboten.

Krystian erhält ein Poster mit dem Arbeitsplatz, an dem die Lieben-Röhre hergestellt wurde. Am Abend trafen wir uns und diskutierten über unsere Projekte.

Zum Industriesalon Schöneweide gehört auch eine Radioausstellung.

Das Deutsche Technikmuseum
vermittelt ein facettenreiches Spektrum von alter und neuer Technik und ihren vielseitigen Bezügen zur Kultur- und Alltagsgeschichte des Menschen. Mit seinen täglichen Vorführungen, Besucheraktivitäten und Führungen ist es ein interaktiver Lern- und Erlebnisort. Eine umfangreiche, technikhistorische Bibliothek und das Historische Archiv ergänzen das Angebot.
Besucht habe ich den Teil der Nachrichtenübermittlung, die Rechentechnik und den Lok-Schuppen.

Die Zeit war viel zu kurz. Die Damen wären von der Schmuckkabteilung begeistert, und die Herren würden sich sicherlich intensiver für die Autos im Freigelände interessieren.

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Zuletzt geändert: 21.0.2015