Morsetasten - Titanic
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Die Handtaste ist die älteste Morsetaste und war seit der Erfindung der Telegrafie das wichtigste Handwerkszeug des Telegrafisten. Das war etwa um 1900.
Links eine Junker-Taste. Rechts eine der üblichen Handtasten unbekannten Alters, aber mit Seriennummer und dem Eintrag "Verkauft" (ich bin kein Experte). |
Auch unser Radiofreund Krystian interessierte sich für Morsetasten, weil er sich mit der Rekonstruktion der technischen Ausrüstung der Titanic beschäftigt. Neben den nautischen Geräten gehört auch die Funkausrüstung dazu (Wie schon mehrfach berichtet). Zu unserem Treffen brachte Krystian zwei Repliken nautischer Geräte - und natürlich auch den Nachbau einer Morsetaste mit. |
Ein Blick zurück: Anlass zur Entwicklung halbautomatischer Morsetasten war das Karpaltunnelsyndrom (vergleichbar mit einem „Tennisarm“), das bei tausenden täglichen Auf-Ab-Bewegungen des Tastarms nach etwa 10 bis 15 Jahren zur Berufsunfähigkeit eines betroffenen Telegrafisten führte. Der um 1895 beste amerikanische Tastfunker, Horace G. Martin, merkte, dass er am Karpaltunnelsyndrom zu leiden begann. Zunächst als elektromechanische Taste konzipiert, war sie wegen der sehr teuren zum Betrieb notwendigen Batterie kein Verkaufserfolg. 1904 setzte sich der unmittelbare Nachfolger dieser Taste, der erste Vibroplex-Geber, binnen kürzester Zeit durch. Er ermöglichte nicht nur ein schnelleres Senden und damit einen höheren Verdienst (es wurden Worte pro Minute bezahlt), sondern auch ermüdungsfreieres Geben und eine deutliche Entlastung des Tastarms. Horace Martin beantragte 1904 sein Patent für den Vibroplex, ab 1905 wurden die Tasten in Serie gebaut. Bis heute wird sein erstes Vibroplex-Modell „Original“ fast unverändert gebaut. (Wikipedia) Übrigens: Schon vor der Zeit, als der Halbautomat auf den Markt kam, nannte man in den USA einen schlechten Telegrafisten einen Bug (Wanze, Käfer). Da damalige Telegrafisten mit den neuen Vibroplex-Tasten anfangs unsauber sendeten, wurde der Name „bug“ schnell auf die Taste übertragen. (Wikipedia) Frank führte uns zwei halbautomatische Tasten vor. Bewegt man den Geber nach einer Seite, so regt er einen Schwingstab an, mit dem bis zu 20 Punkte mit einstellbarer Geschwindigkeit angeregt werden. Bewegt man die Geberplatte zur anderen Seite, so schließt man den Sendekontakt. Die Striche muß man selbst formen. - Das bedarf einiger Übung!.
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Frank stieß zu uns, weil er sich mit dem DKE 38 beschäftigte. Auf dem folgenden Bild links eine Replik von Quelle mit U,M. |
Mit 17 Teilnehmern war unser Treffen wieder gut besucht. |