VE 301 Dyn W
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Das Gerät wurde von den "Radio-Funk Werkstätten" hergestellt. Chassis und Rückwand passen zusammen. Offensichtlich war es weitgehend im Originalzustand, deshalb habe ich zunächst geprüfte Röhren eingesetzt und das Gerät über einen Drehtrafo in Betrieb genommen. Es blieb stumm, also mußte einiges defekt sein. |
Als erstes habe ich natürlich die Betriebsspannungen an den entscheidenden Stellen nachgemessen. Trotzdem kam ich nicht gleich darauf, dass der Ausgangsübertrager defekt war, denn damit habe ich nicht gerechnet. In meinem Bestand hatte ich einen Trafo, der fast genau mit dem Originaltrafo übereinstimmt. Ein Originaltrafo kann später mal eingesetzt werden.
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Weiterhin war sofort ersichtlich, dass die Drähte an der Schwenkspule (Antennenkreis) abgebrochen waren. Ein Blick in den Schaltplan hilft hier weiter, um die Drähte wieder anzulöten: |
Nunmehr brummte das Gerät. Ursache sind defekte Kondensatoren: |
Die beiden schwarzen Kondensatoren im linken Bild oben sind die Netz-Elkos (je 4µF). Sie durch moderne Kondensatoren zu ersetzen kommt nicht in Frage. So habe ich die Kondensatoren "restauriert": Das Bitumen habe ich mit einer alten Lötpistole von Engel herausgeschmolzen und anschließend die Folienrolle herausgedrückt. Nach der Säuberung der Hülle habe ich moderne Elkos eingesetzt und mit Papier so zentriert, dass auf beiden Seiten etwa 1cm Platz bleibt, den ich wieder mit Bitumen aufgefüllt habe. Wie man das macht, ist eigenen Erfahrungen überlassen. Ich habe Bitumenbrocken eingefüllt und mit der Lötpistole glatt geschmolzen.
Der große braune Kondensator liegt in der Anodenleitung der AF7. Er hat eine Kapazität von 1µF und wurde auch so repariert. Der im rechten Bild horizontal unter dem 2M-Ohm-Widerstand liegende braune Kondensatorblock enthält drei Kondensatoren. Er wurde nicht repariert, weil die Kondensatoren offensichtlich noch ihre Funktion erfüllen. Nach diesen Maßnahmen funktionierte das Gerät wieder einwandfrei. Es blieben noch äußerliche Korrekturen. Einkleben eines neuen Lautsprecherstoffes: Den zerschlissenen Original-Lautsprecherstoff habe ich durch einen handgewebten Stoff ersetzt, der dem Original sehr ähnlich ist. |
In dem liegenen Gehäuse habe ich aus Holzleisten den links abgebildeten Rahmen geformt, der Aussparungen für die Erhebungen im Gehäuse um die Lautsprecheröffnung aufweist und innen nach allen Seiten etwa 1cm Platz läßt.
Einen solchen Rahmen kann man natürlich auch professioneller herstellen. |
Den Lautsprecherstoff habe ich auf einem glatten Untergrund gespannt und den Rahmen aufgeklebt. Zum Einkleben des Stoffes in das Gehäuse habe ich die Ränder der Lautsprecheröffnung im Gehäuse mit Kleber eingestrichen, den Rahmen mit dem Stoff aufgesetzt und mit Gewichten so auf das Gehäuse gedrückt, dass der Lautsprecherstoff stramm gespannt ist. Nach der Trocknung braucht man nur noch den Rahmen mit einem Skalpell abzutrennen und die Bespannung ist fertig.
Trotzdem ist man u.U. mit der Leistung des Gerätes noch nicht zufrieden:
Vergleicht man die Empfangsleistung mehrerer Geräte, die auf die gleiche Art restauriert worden sind, so kann es doch zu sehr unterschiedlichen Empfangsleistungen kommen. Es erhebt sich die Frage, wie solche Unterschiede zustande kommen können. Langjährige Erfahrungen beim Restaurieren des VE dyn und des DKE zeigen drei wesentliche Ursachen:
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Auch auf die RC-Kombination in der Kopfkappe kommt es an. Rollkondensatoren haben natürlich die bekannten schlechten Eigenschaften, aber auch keramische Kondensatoren sollte man überprüfen. |
Das zweite Gerät stammt von Seibt. |
Chassis und Rückwand von Eumig Wien passen nicht zusammen. Ich habe das Gerät auf einem Flohmarkt erworben. Angeblich war es funfktionsfähig, was ich nicht bestätigen konnte. Der Lautsprecher ist nicht original (RFT). Zum Glück hat der Vorbesitzer die Original-Kondensatoren im Gerät belassen, so dass später eine weitere Restaurierung möglich ist.
Ich habe das Gerät gereinigt, den Lautsprecherstoff ausgewechselt und einige Kleinteile ersetzt. Hier einige Bilder: |
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Eingestellt: 06.12.2010, zuletzt geändert 23.11.2018