Funkwerk Dresden, Zwinger 1
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Zwinger 1:
Funkwerk Dresden |
Das Gehäuse ist sehr gut erhalten. Es war offensichtlich, dass schon jemand versucht hat, das Gerät instand zu setzen. Bei einer Überprüfung des Kathodenelkos der UEL51 fiel mir auf, dass der 6-KOhm-Widerstand zum Schirmgitter des Systems 1 der UEL51 nicht gegen Masse ging, sondern mit der Kathode verbunden war. Dies entsprach nicht dem Schaltplan in der Rückwand des Gerätes. Der Elko hatte keine Kapazität mehr und wurde sofort ausgetauscht.
Das Gerät spielte auf allen Wellenbereichen. Der Empfang war aber nicht befriedigend. Ich weiß nicht, welche Papierkondensatoren bereits getauscht waren, es waren aber noch weitere Papierkondensatoren zu tauschen > rote Pfeile. Ansonsten sind wohl Styroflex-Kondensatoren eingebaut. Auch diese galt es zu überprüfen. Der Selengleichrichter ist nicht original. Der Sicherungshalter muss erneuert werden.
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Ein Schaltplan aus dem Archiv: |
Der folgende Schaltplan stammt von der Rückwand meines Gerätes. Zwischen beiden Schaltplänen gibt es Unterschiede, die in dem oberen Schaltplan mit einen Dreieck markiert sind. Dazu gehört auch die Anbindung des 6-kOhm-Widerstandes. Mein Gerät ist also eine ältere Ausführung |
Die folgenden Bilder zeigen das Gerät nach dem Austausch der Kondensatoren. Danach und nach Reinigung des Wellenschalters spielte das Gerät in AM recht gut. Der FM-Empfang war schwach. Anmerkungen dazu weiter unten.
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Bevor ich mich intensiver mit dem Abgleich des Gerätes beschäftigt habe, kam mir der Gedanke, dass der Mischkreis im UKW-Teil verstimmt ist, zumal die rechte Schraube des Variometers (linkes Bild) sehr weit herausragte. Durch Eindrehen konnte der Empfang wesentlich verbessert werden. Etwas verwunderlich, denn m.E. waren die blauen Lackierungen an den Schrauben noch original! |
Nachdem das Gerät "organisch" so weit in Ordnung war, habe ich mich mit dem Abgleich befasst.
Zeiger nach rechts auf Frequenzmarken:
MW: Sollfrequenz: 520kHz, Istfrequenz: 534,8kHz Die ZF habe ich ermittelt, indem ich die Sollfrequenz und die Spiegelfrequenz eingepielt habe. Die AM-ZF liegt danach bei 485kHz. Es ist fraglich ob dies so sein soll, denn für das Gerät ist die ZF mit 468kHz angegeben. Auf einen Abgleich habe ich verzichtet, weil a) die Kerne verklebt sind (kein Wachs!) und es zu befürchten ist, dass diese bei Gewaltanwendung zerbrechen und weil b) die "Soll"-ZF unklar ist. Auf UKW habe ich eine ZF von 10,94MHz ermittelt. Auch hier habe ich auf einen Abgleich verzichtet. |
Noch eine Anmerkung: Die Verdrahtung ist absolut reparaturunfreundlich: Das rechte Bild zeigt die Lötösenleisten im Bereich der Endröhre. Die Bauteile sind von unten in Hülsen eingesteckt. Wie der Kontakt hergestellt wurde weiss ich nicht. Jedenfalls kann man ein auszutauschendes Bauteil nicht oben anlöten, sondern man muss unter der Leiste einen Draht stehen lassen und muss das neue Bauteil dort anlöten. Besonders kritisch, weil dort der Doppelkondensator im Netzteil zu tauschen ist. |
Zum Schluss noch für "Funkhistoriker" ein Bild der Skala |
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06.06.2015, zuletzt geändert: 09.06.2015